Francis Feidler ELASTIKOMMUNIKATION



9.  
Shinx, oder: „Elastikommunikation mit der Ruhrsphinx“, 1993

Post vom 10.06.2021
 
Ferdinand Ullrich, der Feidler seiner Zeit in die Kohlenzeche Recklinghausen eingeladen hatte, schrieb in seinem Text, der anlässlich der Ausstellung Francis Feidler’s im IKOB publiziert werden wird, folgendes zu dieser Arbeit. “Feidler macht die Maschinenhalle zur Bühne eines dramatischen Geschehens fern des industriellen Zusammenhanges. „Elastikommunikation mit der Ruhrsphinx“ nennt der Künstler das Werk. Auch das ist ein Überschreiten des einstigen Zweckrationalismus. Die mit schwarzer Kunststoffplane verhüllte Fördermaschine erscheint in der Tat wie ein Mammon. Ihrer Funktion durch die schwarze, mit stählernen Spannseilen fixierte Hülle nun auch optisch beraubt, ist sie lediglich ein monumentales Gebilde, ein undefinierbarer Berg, der alles Mögliche sein kann – auch eine Sphinx, als Mischwesen und Wächter der Tradition genauso wie ein gestürzter Titan. Dieser Eingriff schafft Verzauberung und Poetisierung, Verrätselung und Vieldeutigkeit, aber auch ein gutes Stück Surrealismus.” 
Auch Ullrich weist auf die inhärente Poesie hin, die die Vieldeutigkeit des Werkes Feidlers bestimmt. Der Text, dessen Tonart von Respekt und Freundschaft getragen ist, gibt einen guten Eindruck von der Ambition Feidlers und seiner Furchtlosigkeit, sich auch großen Projekten zu stellen.
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Francis Feidler, Die Sphinx, Installation in der Kohlenzeche Recklinghausen II, hier die Tandemdampfmaschiene, überdeckt von einem schwarzen Plastiküberzug der von innen weiß, 1993